Sonntag, 7. August 2016


Während es in Rio trotz der angenehmen Temperaturen bestialisch aus den Kanälen stinkt und es immer noch zwei Tage dauert, bis endlich die Segelbewerbe auch für uns beginnen, widme ich mich heute einer zentralen Einrichtung jeder Olympischen Spiele:


Zaun, der

Der Olympische Grenzzaun kann an Länge durchaus mit dem zwischen DDR und BRD, USA und Mexiko oder Israel und Westjordanland mithalten; an Länge und oft an Sinnlosigkeit. 


Einen gravierenden Unterschied gibt es schon: Zäune bei den Olympischen Spielen sind charakteristischerweise superbunt. Damit sich die Leute denken: "Hey, da drin sind die Olympischen Spiele. Da will ich auch hinein!" Eine Besonderheit: Menschen lassen sich in großen Massen einzäunen und sind dabei meist superhappy.


Um nun da hineinzugelangen stellen sich sie sich gerne an. Das in-der-Schlange-stehen verbindet und schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Was die Leute noch nicht wissen: Sie werden sich im Laufe des Tages noch öfters anstellen müssen. Das führt jetzt aber zu weit und verlangt nach einem eigenen Blogeintrag.






Der Zaun schützt natürlich auch technische Anlagen, wie die Satellitenfarm hier. 




Dieser Zaun ist ein spezielles Exemplar. Der sogenannte sinnlose Zaun. Er schafft, oft hunderte Meter lang, innerhalb eines bereits abgezäunten Geländes einen Korridor, dem in diesem Fall alle MedienvertreterInnen folgen und so eine gefühlte Ewigkeit im Kreis gehen müssen. 





Dass Ziel zum greifen Nahe aber doch in weiter Ferne. Nicht auszuschließen, dass es sich hierbei um eine namentlich nicht näher bekannte olympische Disziplin handeln könnte.






Bei diesem Zaun unterscheidet man schließlich noch zwischen unüberwindbar und überwindbar. Bei letzterem hat man die Wahl ob man weiter der Sonne entgegen trottet oder sich schwungvoll dem Ziel zuwendet.  




Die mehr als 130km Radstrecke - hier in  Copacabana - wollen freilich ebenso eingezäunt werden. Was das für den Verkehr in Rio bedeutet, ist nicht in Worte zu fassen.






Zäune hier und Zäune da. Man verliert leicht die Orientierung.





Ich schätze, dieser Zaun ist zur Zeit nicht weniger als die größte Gesamtkonstruktion auf diesem Planeten. Gäbe es ihn nicht, wüsste niemand, dass gerade Olympische Spiele stattfinden.



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